Die Garage von heute und die der Zukunft Ernst zu nehmen ist die Umstellung für ein Autohaus wie Bohny Automobile in der Tat. «Ja, in zehn Jahren werden wir bestimmt eine andere Garage sein», ist Geschäftsfüh- rer Kaufmann überzeugt. Elektroautos würden nun ein- mal weniger Teile haben, weshalb auch weniger Repara- turen anfielen. Dafür werde die Beratung wichtiger. «Die Menschen haben im Zusammenhang mit E-Autos viele Fragen, die wir ihnen beantworten können.» Er und seine Mitarbeitenden sammeln deshalb bereits eifrig eigene Erfahrung. So sei ein inoffizieller Wettbewerb, wer am stromsparendsten fahre. «Das Fahren mit einem E-Auto bringt neue Erfahrungen», so Kaufmann und ergänzt: «Dies gilt auch für die Hybrid-Kundinnen und -Kunden. Viele von ihnen merken irgendwann, dass sie eigentlich ganz auf den Verbrenner verzichten könnten.» Das nächs- te Auto sei dann meist ein rein elektrisches. Beim Gang durch die Garage fallen die Absperrbänder rund um ein Fahrzeug auf. «Die Sicherheitsvorkehrungen sind bei Autos mit Elektroantrieb viel höher», erklärt Kaufmann. Nur Personal mit Zusatzausbildung darf an den elektrischen Fahrzeugen arbeiten. Am Ende der Werkstatt thront eine meterhohe Werkzeugwand. «Ja, die wird vermutlich irgendwann verschwinden», meint Kaufmann und führt uns in die Tiefgarage. Dort etwas am Rand steht ein Volvo Modell 121, über 50 Jahre alt, am Rückspiegel ein Fuchsschwanz. «Wenn Sie mich fragen, bei welchem Auto meine Emotionen sind», kommentiert Kaufmann, «dann wäre es dieses.» Doch sein Verstand sei bei den elektrischen. Elektrische Erfahrungen Wir wechseln zum Südende der Bernstrasse. Ein Tisch vor dem Café Laubfrosch ist noch frei, die restlichen Plätze sind gut besetzt. Er komme gleich, ruft Daniel Lehmann einer Gruppe zu. Dies seien Stammkunden, wie der Ver- kaufsleiter von Auto Bettschen erklärt, zu dem auch das Café gehört. Dann nimmt er sich Zeit für einige Fragen. «Wann sind Sie das erste Mal in einem E-Auto gesessen?» – Lehmann lacht. «Das müsste 1987 gewesen sein. Sie kennen ja sicher noch den ‹Mini-EL City›. Nein?» Leh- mann lächelt verschmitzt. Das dreirädrige Leichtfahrzeug aus Dänemark sei einmal das meistverkaufte Elektroauto in Europa gewesen. Doch das sei lange her und inzwi- schen ist viel passiert. Seit über 39 Jahren ist Daniel Lehmann in der Autobran- che tätig. Zuerst als Mechaniker, später als Automobil- diagnostiker und dann als Verkäufer. Viele Entwicklungen hat er selbst miterlebt, etwa den Ampera mit Range-Ex- tender, den «seine» Hausmarke Opel 2014 auf den Markt gebracht hat. «Eigentlich ein wunderbares Fahrzeug, nur seiner Zeit voraus», erinnert er sich. Als 2017 der voll- elektrische Ampera-e auf den Markt kommt, ein Auto mit damals in seiner Preisklasse ungeschlagener Reichweite, kann die Nachfrage nicht gedeckt werden. «Die Art der 11 den Volvo XC40 recharge an eine die Ladestation. Thomas Kaufmann, Bohny Automobile AG, schliesst Spezialwerkzeuge für den Service von E-Autos. Der vollelektrische Antrieb des Opel Mokka-e leistet ein sofort verfügbares Drehmoment von 260 Nm.